Die 1970er werden das Erfolgsjahrzehnt für Steve Gibbons. Dabei begann es eigentlich gar nicht so erfolgversprechend:
- Der Plan, mit The Balls eine Birminghamer Supergroup aus der Taufe zu heben, endet in endlosen Sessions, die zu gerade einmal einer einzigen Single führten und schließlich zu der Auflösung der Gruppe.
- Danach nimmt er mit hochkarätigen Begleitmusikern eine hochgelobte Solo-LP auf, die jedoch, wie hier in dem Kapitel „Short Stories“: Ein aufwändig produziertes Meisterwerk findet nicht in die Läden in den Schallplattenläden beschrieben wird, wenig Beachtung findet.
- Darüber hinaus muss er feststellen, dass ihm ein Knebelvertrag, den er zu leichtfertig unterschrieben hat, kaum die Freiheit lässt, neue Platten aufzunehmen.
Bald aber wendet sich das Blatt:
- Mit der Gründung der Steve Gibbons Band geht es dann zuerst im lokalen Bereich, wo man sich einen hervorragenden Ruf als Liveband erspielt, aufwärts.
- Als Pete Townsend von The Who auf die Gruppe aufmerksam wird, und das Management von The Who sich ihrer annimmt , wird man auch auf der internationalen Szene sichtbar.
- Unter anderem tourt man mit The Who durch die USA und tritt gemeinsam mit Gruppen wie Little Feat, Lynyrd Skynyrd, Electric Light Orchestra (ELO), The J. Geils Band und Nils Lofgren auf.
- Und auch in den heimischen britischen Charts kann man endlich punkten: Mit Tulane, einem Chuck Berry Cover, landet man einen vertibalen Hit.
Musikliebhabern in Deutschland dürfte vor allem der Auftritt auf dem Open Air-Festival auf dem Nürnberger Zeppelinfeld im Jahr 1979, der gleichzeitig wohl auch den Auftritt der Gruppe mit dem größten Publikum darstellte, in Erinnerung geblieben sein.
Übrigens: Publikumswirksamer als der Auftritt auf dem Zeppelinfeld war im Jahr 1979 der heute fast vergessene Auftritt der Steve Gibbons Band (SGB) im „Musikladen“, einer der wenigen Nischen für Rockmusik im damals ausschließlich öffentlich rechtlichen Fernsehen. Dort spielte die Band vor einem Millionenpublikum nicht nur einen Song, sondern gab ein Kurzkonzert mit sieben Songs.
Folgende LPs erschienen in den 1970er :
- Short Stories (Solo) 1971
- Any Road Up (1976)
- Rollin`On (1977)
- Caught in the Act (Live) (1977)
- Down in the Bunker (1978)
Davon berichten wir in den nachfolgenden Kapiteln:
- „Short Stories“: Ein aufwändig produziertes Meisterwerk findet nicht in die Läden (1971) (Die Geschichte der ersten Solo-LP von Steve Gibbons)
- Rückkehr in ein verändertes „Brum“ – Alter Vertrag verbietet neue Platten, aber live geht die Post ab – Die Steve Gibbons Band entsteht (1972 -74)
- Who are you: Roadie oder zukünftiger Star? Pete Townsend wird eines Besseren belehrt – Oder: Ein Jackett, das es in sich hatte! (1975)
- Die Bühnen der Welt öffnen sich – On the Road mit The Who (1975/76)
- Dauergast in den Konzerthallen des UK als support act, aber erste Steve Gibbons Band-LP „Any Road Up“ hebt nicht ab (1976/77)
- Zweites Album, zweite Chance: Erste (und einzige) Hit-Single (1977/I)
- Unter den letzten Gästen von Marc Bolan: „Tulane“ öffnet nun auch die Türen zu TV- und Radio-Studios (1977/II)
- „One of the Boys“: Steve Gibbons schreibt und Roger Daltrey singt das „1977-er My Generation“ (1977/III)
- „Caught in the Act“: Das Live-Denkmal für „klassische Besetzung“ der Steve Gibbons Band (1977/IV)
- „Down in the Bunker“: Vorläufiger künstlerischer Höhepunkt mit viel Neuem (das zum dennoch „Alten“ passt), aber nur in Skandinavien ein Verkaufsrenner (1978)
- Skandinavien-Tournee mit Handykap, Musikladen Extra, Solo-Auftritt mit Pete Townsend, das Nürnberger Zeppelinfeld und Best-of-LP mit unterschiedlicher Länderzusammenstellung (1979)
Und zum Überblick über die 1980er geht es hier.
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