Ein weit verbreitetes Missverständnis
Die Geschichte der Rockmusik ist voll von Halbwahrheiten, Lücken, Missverständnissen und Fehlerinterpretationen.
Hierzu gehört auch die weit verbreitete Meinung, die DDR hätte sich erst kurz vor dem Fall der Berliner Mauer, am Ende der 80er Jahre, für weiße westliche Rockmusiker geöffnet, um sich der unzufriedenen Jugend gegenüber als weltoffene Gesellschaft zu präsentieren.
Tatsächlich aber war bereits am Anfang der achtziger Jahre – als im Schatten des Wettrüstens die Zeichen auf Konfrontation zwischen Ost und West standen – die Steve Gibbons Band die erste westliche Rockband aus dem englischsprachigen Raum, die in der DDR spielte.
Es waren also nicht Musiker aus den USA, sondern Brumis aus dem britischen Birmingham, die die Vorreiterrolle übernahmen.
Kein Abstecher, sondern eine richtige Tournee
Und im Unterschied zu ihren amerikanischen Kollegen Jahre später spielten sie nicht nur im Rahmen eines Halbtagesausfluges nach Ostberlin ein einziges Konzert, um nach Mitternacht wieder an der Bar ihres Hotels in Westberlin zu stehen, sondern sie hatten Gelegenheit, zwei Wochen lang Einblick in das Alltagsleben der DDR, auch in der Provinz, zu bekommen.
Darüber hinaus war die erste Tournee 1981 offensichtlich ein so großer Erfolg, dass die Gruppe 1982 nochmals eingeladen wurde.
Die Steve Gibbons Band 1981
Die Steve Gibbons Band bestand damals bei der ersten Tournee 1981, außer aus der Mastermind Steve Gibbons als Komponisten und Sänger, aus
- Ex-Move-Gitarrist Trevor Burton: Sologitarre und Gesang
- P. J. Wright, Rhythmusgitarre und Gesang
- „Dangerous“ Derek Wood, Bass und Gesang und
- Alan „Sticky“ Wickett, Schlagzeug und Gesang
In dieser Besetzung hatte man (zusammen mit Studimusikern, die insbesondere Keyboards und Blasinstrumente bedienten) auch das damals aktuelle Album Saints & Sinners eingespielt, das – nach dem Ende des Vertrages mit Polydor – das erste (und einzige) für RCA war.
Vom line-up das Alben wie Down in the Bunker und Caught in the Act eingespielt hatte, war lediglich Trevor Burton übrig. Die Besetzung war also relativ neu, hatte aber schon eine Reihe von ausgedehnten Tourneen hinter sich und am 3. November 1981, unmittelbar bevor man das erste Mal hinter die Mauer aufbrach, ein Rockpalast-Konzert im Berliner Metropol gespielt.
Warum durfte (und wollte) die Band in die DDR?
Die zentrale Frage ist, warum die Steve Gibbons Band überhaupt die Möglichkeit bekam, zur damaligen Zeit in der DDR aufzutreten.
Die Bedeutung dieser Frage versteht man nur, wenn man sich deutlich macht, welche Schwierigkeiten gerade die DDR (die diesbezüglich auch dogmatischer als die meisten anderen sozialistischen Staaten erschien) mit Rockmusik allgemein und besonders solcher aus dem Westen hatte.
Deshalb soll hier die diesbezügliche Situation etwas ausführlicher dargestellt werden:
Das schwierige Verhältnis der DDR zu Rock und alternativer Musik
Die Einladung von Westkünstlern in die DDR war immer auch eine politische Angelegenheit. Qualität alleine reichte nicht aus, um hinter den eisernen Vorhang eingeladen zu werden.
Schwarzer Blues proletarisch, weißer Rock dekadent
Die DDR hatte kein einfaches Verhältnis zu alternativen und modernen Musikformen. Schwarzer Blues, und damit auch Bluesrock, erschien als unverdächtig. Schließlich handelte es sich um eine Art Volksmusik der vom Kapitalismus unterdrückten Sklaven.
Weiße Rock- und Beatmusik hingegen blieb lange ein Stein des Anstoßes. Anfangs wurde sie bekämpft. Dann wieder versuchte man ihr durch die Erfindung des Lipsi, eines eigenen, „zivilisierten“ Tanzes aus der Retorte, dem Rock`n`Roll Konkurrenz zu machen.
Später erlaubte man mit DT 64 einen eigenen Sender für Beat-Musik.
Beatverbot war Chefsache
Diese Tauwetterperiode wurde jedoch schon kurz darauf durch das Verbot westlicher Beatmusik auf dem XI. Plenum des ZK der SED 1965 beendet.
Staatsratsvorsitzender Walter Ulbricht persönlich bracht die neue Haltung mit folgenden Worten auf den Punkt:
„Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nur kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.“
Und auch Erich Honncker, sein späterer Nachfolger, blies auf diesem Parteitag ins gleiche Horn:
„Über eine lange Zeit hat „DT 64“ in seinem Musikprogramm einseitig die Beat-Musik propagiert. …… Hinzu kam, dass es im Zentralrat der Freien Deutschen Jugend eine fehlerhafte Beurteilung der Beat-Musik gab. Sie wurde als musikalischer Ausdruck des Zeitalters der technischen Revolution „entdeckt“. Dabei wurde übersehen, daß der Gegner diese Art Musik ausnutzt, um durch die Übersteigerung der Beat-Rhythmen Jugendliche zu Exzessen aufzuputschen. Der schädliche Einfluß solcher Musik auf das Denken und Handeln von Jugendlichen wurde grob unterschätzt. Niemand in unserem Staate hat etwas gegen eine gepflegte Beat-Musik. Sie kann jedoch nicht als die alleinige und hauptsächlichste Form der Tanzmusik betrachtet werden. Entschieden und systematisch müssen ihre dekadenten Züge bekämpft werden, die im Westen in letzter Zeit die Oberhand gewannen und auch bei uns Einfluß fanden. Daraus entstand eine hektische, aufpeitschende Musik, die die moralische Zersetzung der Jugend begünstigt.“
Die Leipziger Beat-Demonstrationen gegen Restriktionen im selben Jahr verschärften die Situation noch zusätzlich.
Mit dem Machtantritt Erich Honeckers 1971 wandelte sich die Einstellung zur Rockmusik noch einmal im Zeichen eines neu ausgerufenen ‚Konsumsozialismus‘. Mit der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann 1976 wurden von der SED-Führung die Gehsteige in Sachen alternativer Musikstile für Jahre endgültig hochgeklappt.
Gänzlich unvorbereitet auf westliche Gruppen war die DDR im Jahr 1981 allerdings auch nicht.
Michael Vonau, ehemaliger A&R-Manager bei einer deutschen Plattenfirma und Verfasser der liner notes zur 2011 endlich als DVD erschienenen Konzertaufnahme des Rock Palast-Gigs der SGB, meint dazu:
Bereits seit 1964 Jahre betourte Lippmann und Raus American Folk Blues Festival auch einige Großstädte Ostdeutschlands. Als Musik von Nachfahren ausgebeuteter Sklaven genoss der Blues einen kulturellen Sonderstatus im Sozialismus. Davon profitierten in den frühen Siebziger Jahren Osibisa mit ihrem Afrorock und 1980 der erste weiße Blueser, Alexis Korner, dessen singulärer Auftritt sogar im Ostfernsehen übertragen wurde.
Neben einigen westdeutschen Schlagerstars, durften auch die Les Humphries Singers 1973 ihren englischsprachigen Schlagerpop unters arbeitende Volk bringen. Ebenfalls über die Mauer durften 1980 die Westberliner Krautrocker Tangerine Dream für ein Konzert; eine tiefere ideologische Gefährdung des real existierenden Sozialismus ging von ihren instrumentalen Synthieorgien ohne Text sicherlich nicht aus.
Musik im Korsett der Vorschriften
Musik war also eine hochpolitische Sache! Und das Musikmachen wurde, wie vieles in der DDR, detailliert geregelt war und streng kontrolliert wurde. Für einheimische Gruppen bedeutete dies, dass man nicht ohne weiteres öffentlich auftreten konnte. Man musste gemäß der „Anordnung Nr. 2 über die Ausübung von Tanz- und Unterhaltungsmusik“ vielmehr eine staatliche „Spielerlaubnis“ beantragen. Voraussetzung dafür war, dass man bei einem Vorspielen seine musikalische Eignung unter Beweis stellte.
Außerdem musste man Gewähr dafür bieten, dass die Inhalte keine politisch unliebsamen Dinge enthielten.
Beschränkungen für ausländische Songs aus ideologischen und finanziellen Gründen
Auch war die Anzahl der ausländischen Lieder, die man spielen durfte, beschränkt . Nach der „Anordnung über die Programmgestaltung“ bestand eine 60/40 Regel, nach der das Repertoire einer Gruppe oder eines Interpreten nur 40 % ausländische Lieder enthalten dürfte.
Diese Bestimmungen wurden mit viel Fantasie umgegangen. So kam es vor, dass Gruppen beim offiziellen Vorspielen in Berlin artig politisch konforme Musikstücke vortrugen, um dann bei ihren Konzerten in der Provinz mit westlichen Rockstandards abzurocken.
Bezüglich der 60 -40 Regel war es so, dass so genanntes „Weltvolksgut“ nicht als ausländisches Material angesehen, sondern auf die 60 %, die eigentlich einheimisches Material hätte sein müssen, angerechnet wurde.
Auch berichtet Walther Geyer davon, dass findige Bluesrocker Songs von Muddy Water, John Lee Hooker und anderen als Standards ausgaben, um so den Anteil aktueller westlicher Stücke bei ihren Konzerten zu erhöhen. Dies ist sicher nur ein Beispiel dafür, dass die „Anordnung über die Programmgestaltung“ der „folgenreichste, aber auch der meistverletzte Erlass der ostdeutschen Popmusikgeschichte“ (so Michael Rauhut, Rock in der DDR 1964-1989, Bonn, Bundeszentrale für politische Bildung, 2002, S. 15) war.
Übrigens diente die Begrenzung ausländischer Titel laut Präambel zu dieser Vorschrift nicht nur dazu im Sinne der oben erwähnten Beatkritik von Ulbricht und Honnecker
„Erscheinungen der Dekadenz und des Verfalls zu bekämpfen sowie das Schaffen der Autoren der Deutschen Demokratischen Republik zu fördern“,
sondern auch dazu
„unangemessene Devisenverpflichtungen“ zu verhindern.
Es sollte also vermieden werden, dass für die Komponisten- und Autorenvergütungen Geld in das Ausland abfloss.
Ein „ideologisches Reinheitsgebot“ und Förderung und Schutz der eigenen Wirtschaft bildeten also eine Allianz, wenn es darum ging, den verderblichen westlichen musikalischen Einfluss einzudämmen.
Noch größere Hürden für Live-Auftritte ausländischer Interpreten
Aus ähnlichen Gründen gab es auch besondere Vorschriften und Verfahren für Gastspiele ausländischer, vor allem westliche Künstler in der DDR. Für die Vermittlung solcher Auftritte hatte die so genannte Künstleragentur ebenso das Monopol wie für die Auftritte von Musikern, Theatern, Ballettensembles, Chören und Artisten aus der DDR im Ausland.
Für Gastspiele von Künstlern insbesondere aus dem westlichen Ausland mussten eine ganze Reihe von Voraussetzungen vorliegen.
- Zum einen musste das Gastspiel in die „politische Großwetterlage“ passen.
- Und zum anderen musste auch die Finanzierung geklärt sein. Dies war deshalb ein heikler Punkt, da die meisten westlichen Künstler auf eine Bezahlung in Devisen bestanden. Auftritte ausländischer Künstler in der DDR waren also mit einem großen Verwaltungsaufwand verbunden.
- Andererseits scheint es aber auch Fälle gegeben zu haben, in denen man relativ flexibel vorgehen und ausländische Künstler aufgrund von Mundpropaganda oder persönlichen Empfehlungen einlud.
Die Rolle der Künstleragentur
Die Künstleragentur war also das zentrale Organ für Auftritte westlicher Künstler in der DDR. Sie entschied jedoch nicht alleine darüber, ob ausländische Künstler eingeladen wurden.
Es gab aber auch Fälle, in denen die Leitung der Künstleragentur sich gegen Gastspiele ausländischer Musiker, die von der Politik gewünscht wurden, aussprach.
Prominentestes Beispiel hierfür ist der Versuch des Generaldirektors der Künstleragentur Hermann Falk im Jahre 1983, den geplanten Auftritt von Udo Lindenberg in der DDR zu verhindern. Dieser wurde unter anderem in einem Aktenvermerk der Staatssicherheit dokumentiert:
Hauptabteilung XX/7
Berlin, 27.10.1983
Information
Der Generaldirektor der Künstleragentur der DDR, Genosse Falk, Hermann äußerte sich in einem persönlichen Gespräch gegenüber Unterzeichner sehr ärgerlich darüber, daß der Rocksänger aus der BRD, Udo Lindenberg, in der Hauptstadt der DDR Berlin Auftrittsmöglichkeiten erhielt. Genosse Falk frage sich ernsthaft, ob diese „weiche Welle“ gegenüber solchen Subjekten wie Lindenberg offizielle Kulturpolitik sein könne. Dieser „Chaote“, erklärte Falk weiter, reiche bestenfalls dazu aus, die negativen Kräfte unter der Jugend zu mobilisieren und zu aktivieren. Lindenberg sei für ihn der Inbegriff einer dekadenten, von uns in jeder Beziehung abzulehnenden Kulturrichtung, sofern man da überhaupt von Kultur sprechen kann. Falk hält es für politisch unverantwortlich, wenn Lindenberg 1984 eine Tournee durch die DDR durchführen wird. An die Folgen wagt er gar nicht zu denken.
Auch wenn sich Genosse Falk damit in gegensätzlicher Auffassung zu unserer Politik befindet, betrachtet er die Anwesenheit und das Auftreten einer solchen Person bei uns in der DDR als eine Beleidigung anderer engagierter Künstler.
Schönfelder
Hptm.
SGB-Manager tot, DDR-Verantwortliche wollen nicht reden
Vofr diesem Hintergrund wäre es interessant, die genauen Gründe für die Einladung der Steve Gibbons Band im Dezember 1981 zu kennen.
Insbesondere fragt es sich, ob die DDR die Band eingeladen hat oder – umgekehrt – das Management der Band die Einladung initiiert hatte.
Fragt man Steve Gibbons nach den Hintergründen der damalige Einladung dann fällt auch von seiner Seite her als erstes das deutsche Wort „Künstleragentur“, an das er sich auch heute, 35 Jahre danach, noch erinnert. Zu den Details kann er jedoch nichts sagen, da die Tourneen 1981 und 1982 Pete Fontaine, der auch Manager von The Who war, und vor einigen Jahren verstorben ist, „eingefädelt“ habe, während man selbst auf anderen Tourneen war.
Deshalb wäre die nächste Quelle, die Auskunft darüber geben könnte, ob die Tourneen auf Einladung von Stellen aus der DDR erfolgte oder aber ob – umgekehrt – das Management an die DDR Behörden herangetreten ist, die Künstleragentur. Leider sind jedoch im Bundesarchiv zu diesem Vorgang keinerlei Unterlagen einsehbar. Entweder gibt es sie nicht oder aber sie wurden noch nicht archivmäßig erfasst.
Weshalb eigentlich nur noch die Möglichkeit bleibt, diejenigen, die für die Künstleragentur arbeiteten, zu befragen. Die meisten Tourbegleiter von damals, die noch ausfindig gemacht werden konnten, waren sehr auskunftsfreudig. Sie hatten jedoch nur mit der Organisation und Durchführung der Konzerte vor Ort zu tun.
Zeitumstände sprachen eigentlich gegen eine Tournee
Besonders erstaunlich ist, dass die Zeitumstände eher gegen die Einladung von Westmusikern sprachen.
So stellt Wikipedia fest, dass im Jahr 1981
„der Kalte Krieg…wieder an rhetorischer Schärfe (gewann)“.
Und Willi Winkler schreibt in seiner Biografie „Bob Dylan – Ein Leben“:
„1981 … war ein apokalyptisches Jahr. Die Nachrüstung lag schwer überm Land“.
Es lag also nicht gerade nahe, einen westlichen Rockmusiker in die DDR einzuladen und mit seiner Band und den Technikern zwei Wochen durch das Land reisen zu lassen!
Alben der SGB wurden schwarz importiert, aber trotzdem öffentlich im Radio gespielt
Ansonsten gab es durchaus einige Gründe dafür, die Steve Gibbons Band einzuladen, wenn man schon eine Westband ins Land lassen wollte.
- So konnten die Verantwortlichen in der DDR konnten aufgrund des Rufes, der der SGB als Live-Formation vorausging, sicher sein, dass die Band packende Konzerte abliefern würde.
- Auch kannten regelmäßige Hörer von DT 64 Songs von seinen Alben „Down in the Bunker“ und „Saints & Sinners“.
Olaf Zimmermann, der heute bei Rundfunk Berlin-Brandenburg in der Sendung „Elektro Beats“ Ambient- und Elektrosounds in den Äther schickt, legte diese nämlich regelmäßig beim DDR-Jugendsender auf. Die LPs hatte ihm ein englischer Freund eingeschmuggelt.
Diese „dunkle Herkunft“ der Tonträger hinderte jedoch nicht, dass sie öffentlich gespielt werden konnten. Auch die Formulare zur Abführung der Urheberabgaben an die AWA (Anstalt zur Wahrung der Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte auf dem Gebiet der Musik), die ostdeutsche GEMA, wurden ordnungsgemäß ausgefüllt.
Working Class Hero
Ein weiterer Grund dürfte nach Ansicht des damaligen Drummers, Alan Wickett, in den Texten von Steve Gibbons liegen:
„Ich nehme an, ein Grund war, dass seine Texte um die Arbeiterklasse kreisten. Sein Background als Arbeiter hat sicherlich etwas mit der Einladung zu tun.“
Die in Songs verpackten Kurzgeschichten vom britischen working class life passten politisch gut ins Konzept des Arbeiter- und Bauerstaates. Damit erklärt sich zumindest teilweise, warum die Band zum Türöffner für Weltstars wie Bob Dylan, Bruce Springsteen und Carlos Santana werden konnte.
Schnelle Entscheidung
Sicher ist jedoch, dass die Einladung in die DDR damals relativ kurzfristig erfolgte. Der Kontakt wurde telefonisch von Seiten der Künstleragentur hergestellt zum Manager der Band, Pete Fountain.
Alan Wickett, der Schlagzeuger, erinnert sich:
„Ich kann bestätigen, dass der Entschluss zur ersten DDR-Tour ziemlich schnell gefasst wurde, als wir auf einer Tour durch Westdeutschland waren“.
Vom 1.-5. Dezember 1981 war die Band zwischen Hannover und Regensburg unterwegs. Von dort brach man umgehend über Hof auf, um den Eisernen Vorhang hinter sich zu lassen. In einem Plauener Kino ging das erste von mehr als 10 Konzerten der DDR-Tour 1981 über die Bühne.
Angst um die Gage
In der Band gab es nach Erinnerung aller Beteiligten vorher keine großen Diskussionen, ob man den Sprung über den Eisernen Vorhang wagen sollte. Die größte Sorge war wohl, ob die Organisatoren in der DDR auch tatsächlich das vereinbarte Honorar auszahlen. Da die Gage in Ostmark vereinbart wurde, waren finanzielle Gesichtspunkte jedoch eher zweitrangig.
Dagegen scheint eine große Portion Neugier mit im Spiel gewesen zu sein.
Neuer Markt als Motiv?
Vor der zweiten Tournee sprach Manager Pete Fountain auch davon, dass er mit dem staatlichen Schallplattenkonzern AMIGA über eine offizielle Veröffentlichung von Platten der Steve Gibbons PBand in der DDR verhandeln würde.

Diese Hoffnung erfüllt sich jedoch nicht. Während LPs oder zumindest Kassetten von Alexis Korner, Tangerine Dream, Roger Chapman und Helen Schneider als AMIGA-Ausgaben auf den Markt kamen, wartete man auf SGB-Tonträger made in GDR vergeblich. (Dennoch gab es „sozialistische“ SGB-Platten, die in Jugoslawien, wo man von jeher undogmatischer war, erschienen.)
Ein Grund, warum die Verhandlungen zu keinem Erfolg führten, könnte sein, dass die Band nach dem RCA-Album „Saints and Sinners“ 1981 für fast fünf Jahre keinen Plattenvertrag hatte.
Tourleben jenseits des Eisernen Vorhangs
Eine Offenbarung für beide Seiten
Die Tour selbst war, wie Steve sich erinnert, „eine Offenbarung für beide Seiten„. So machte die Anlage der Band in der DDR großen Eindruck. Und der Umstand, dass man zusätzlich zum Tontechniker noch einen eigenen Gitarren- und einen weiteren Schlagzeugtechniker dabei hatte.
Dem damaligen Fahrer ist darüber hinaus ein wesentlicher Unterschied zwischen Ost-und Westbands in lebhafter Erinnerung geblieben. Walter Geyer, selbst DDR-Blueser der Band Pro Art und Jam-Partner an der Mundharmonika:
„Steve war eindeutig der Star. Eine solche Hierarchie innerhalb von Bands kannte man von DDR-Bands nicht.“
Der Band boten sich eine Vielzahl von Einblicken in das Leben in der damaligen DDR. Dort fühlte man sich meist sehr wohl, auch wenn bis heute manche unangenehme Details, von der Luftqualität über spezielle Nahrungsmittel bis hin zum Toilettenpapier, in plastischer Erinnerung sind.
„Meet & Greet“ mit Funktionären, Weihnachtslieder im Hotelzimmer
Auch heute erinnert sich P.J. Wright noch an das (ost)deutsche Wort „Freundschaftszimmer“. So hießen jene Räume der Veranstaltungsgebäude, in denen man, umgeben von allerlei socialist kitsch, in einer Art meet & greet mit Parteifunktionären zusammentreffen musste. Die Funktionäre waren dazu schon einmal im Mercedes Benz angereist, der dann hinter dem Gebäude oder im Innenhof geparkt wurde. Noch näher kam man den sozialistischen Größen bei einem festlichen Abendessen in einem Lokal, in dem auch schon Fidel Castro gegessen hatte.
Andere Begegnungen verliefen unverkrampfter. Steve Gibbons:
„In Dresden wurden wir im Hotel wegen der Gitarrenkoffer von einer Gruppe junger Menschen angesprochen, ob wir auch Musiker sind. Sie waren ein Chor. Der Abend endete damit, dass wir in einem der Hotelzimmer bis zum frühen Morgen gemeinsam Weihnachtslieder sangen.“
Angst, auf eine Stasi-Finte hereinzufallen, hatte zumindest Steve nicht. „Es erschien mir total unschuldig„, erinnert er sich bei einem Gespräch in seinem Haus im Birminghamer Stadtteil Edgebaston.
Gemischte Gefühle in Dresden
Weihnachtsmusik nach den Konzerten war eine Ausnahme, die auf Dresden beschränkt blieb. Andererseits war dies auch die einzige Stadt auf der ganzen Tour, in der man in einigen Situationen auch das Gefühl hatte, als Engländer nicht willkommen zu sein.
Die Ursache hierfür mag in der Bombardierung der Stadt durch britische Bomberflotten während des Zweiten Weltkriegs begründet liegen. Der Schatten der Nazi-Ära lag also auch über dieser Tour. P.J. hingegen lebte zu der Zeit in Coventry, das von Nazi-Bombern dem Erdboden gleichgemacht worden war, einer Partnerstadt Dresdens, wie er nun feststellte. Zuhause hatte er von dieser Städtepartnerschaft der bombardierten Städte nämlich noch nie etwas gehört.
Man spricht Deutsch….
In der DDR-Provinz dagegen ging man unverkrampfter mit den Musikern aus dem kapitalistischen Ausland um. Bei einer Gelegenheit wurde man sogar ins Wochenendhaus der Familie eines DDR-Tourbegleiters eingeladen, wo es zu einer spontanen ost-westlichen Blues-Session kam.
Dabei war es hilfreich, dass einige der Tourmanager der Künstleragentur selbst Musiker waren. Walter Geyer spielte damals schon seit 1973 in seiner heute noch bestehenden Band Pro Art und Thomas Schlimper ist derzeit Präsident des Musikbundes Chemnitz.
Sprachprobleme scheinen übrigens nicht unüberwindbar gewesen zu sein.
Die ostdeutschen Tourbegleiter berichten, dass ihr Englisch von Tag zu Tag besser wurde. Und, wie bei den Beatles, hatten auch bei der Steve Gibbons Band zwei der Bandmitglieder in der Schule Deutsch gelernt.
Bei den Fab Four waren das George Harrison und Paul McCartney. Letzterer beklagt noch heute, zuletzt bei seinem Konzert in Düsseldorf, dass er nur Sätze wie “Jakob war der frechste von allen Vögeln, den ich je gesehen habe”, gelernt hätte, die ihm aber im Leben nicht viel weiter geholfen haben.
In diesem Punkt war die Steve Gibbons Band den Beatles eindeutig überlegen! P.J. sprach nämlich damals ein durchaus passables Deutsch und Alan Wickett behrrschte es sogar fließend.
… und trinkt russisch
P.J. Wright war auch darüber hinaus sehr kommunikativ. Im Erfurter ‚Nachtklub‘ unterhielt er sich mit einem russischen Soldaten über die aktuelle politische Situation in Großbritannien.
„Wir waren reichlich angetrunken und haben gegenseitig Schimpfworte und Banknoten ausgetauscht. Ich weiß noch, dass das russische Wort Gavno Sch.. bedeutet. Ich habe meine Rubel-Note heute noch. Er akzeptierte meine Einladung, seine Kalaschnikow nach London mitzubringen und an Maggie Thatcher auszuprobieren. Woraus bekanntermaßen natürlich nichts wurde.“
Selbstverständlich gab es auf der Tournee auch nicht alkoholische Getränke. In besonderer Erinnerung blieb dabei „Prick-Cola“, dessen Name für englische Muttersprachler einen anrüchigen Beigeschmack hat.
Money: That`s what I want – Aber was dafür kaufen?
Die Abende ware also mit Konzerten und Begegnungen gut gefüllt. Einen spielfreien Abend in Weimar nutzte man zudem, um ins Theater und in die Oper zu gehen.
Tagsüber unternahm man mit den Tourbegleiter ausgiebige Ausflüge in die Gebrauchtwarenläden der Konzertorte um nach Möglichkeiten zu suchen, für die nicht-konvertierbare Mark der DDR (die einer dieser Tourbegleiter abfällig als „Ost-Aluchips“ bezeichnete), die man als Gage erhielt, etwas Werthaltiges zu finden.
Auf diese Weise erwarb man Lederjacken und -mäntel, goldene Taschenuhren und auch solide, in Handarbeit hergestellte Saxophone.
Der Roadie Roxy erwarb eine der damals auch im Westen beliebten DDR-Spiegelreflexkameras der Marke „Praktika“.

Steve und Alan hätten gerne Meißener-Porzellan gehabt. Das war zu diesem Zeitpunkt jedoch – zumindest für Ostmark – nicht erhältlich.
Roger Chapman, der nach Steve Gibbons 1982 erstmals auf DDR-Tour ging, soll – Gerüchten zu Folge – übrigens ein Segelboot als Gage bekommen haben.
Trotz erheblicher Bemühungen gelang es also nicht, die gesamte Gage auszugeben. Da man offensichtlich auch keine Lust hatte, das Restgeld auf einem Konto in der DDR zu bunkern, schenkte man es der ungarischen Roadcrew, die für die Technik zuständig war. Diese konnten das Geld gut gebrauchen, da ihnen bei Magdeburg ein Reifen geplatzt war und sie nun für teures Geld Ersatz suchen mussten.
Die Auftrittsorte waren über die ganze DDR verstreut. Dies machte ausgiebige Fahrten durch das Land erforderlich, die auch einige positiven Überraschungen bereit hielten. Unter anderem erinnern sich die Bandmitglieder an pittoreske Dörfer und Ortschaften auf dem flachen Land, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein schien.
Aufgrund seiner Deutschkenntnisse in besonderer Erinnerung geblieben ist P.J, der Name eines historischen kleinen Dorfes in Sachsen-Anhalt:
„We were travelling with Thomas and we passed by the village called „Hundeluft“. We had a great laugh about it.“
Die Konzerte: Unverfälschter Rock und Freiheitssehnsucht
Das Repertoire
Die Konzerte sind bei allen Beteiligten in lebhafter Erinnerung, insbesondere ein Nachmittagskonzert in der Kantine des Schienenfahrzeugwerkes Cottbus, bei dem es wohl besonders heiß herging.
Man spielte damals das Repertoire, das man einige Wochen zuvor bei der Aufnahme des Rockpalastkonzerts im Westberliner ‚Metropol‘ auf der anderen Seite der Mauer zum Besten gegeben hatte. Dazu gehörten Lieder wie
- No Spitting On The Bus,
- Down In The Bunker,
- The Rugged Rock, B. S. A.,
- Gave His Life For R’n’R,
- Get it, Social Dance und
- A to Z.
Zusätzlich spielte man, je nach Abend, weitere Eigenkompositionen und Coverversionen. Eine davon blieb den Bandmitgliedern in besonderer Erinnerung: Als man Bob Dylans „I Shall be released“, in dem es ja um die Hoffnung auf Befreiung aus Gefangenschaft geht, anstimmte, war man sich nicht sicher, ob dies von den anwesenden „Offiziellen“ möglicherweise als Kritik am System verstanden werden würde.
Erstaunlicherweise gab es keinerlei Reaktionen. Entweder wurde die kritische politische Botschaft von den DDR-Verantwortlichen bewusst ignoriert – oder aber sie hatten schlichtweg den Text nicht verstanden.
Auf keinen Fall bestätigt hatten sich die Befürchtungen, dass das Konzertpublikum im Osten möglicherweise lethargisch und wenig enthusiastisch sein könnte. Und auch der Umgang mit Uniformierten gestaltete sich mitunter wesentlich entspannter als gedacht. Bei einem der Konzerte steckte man einem der Aufpasser nämlich einen Steve Gibbons Band-Sticker an die Uniform, was dieser lächelnd geschehen ließ.
Positive Kritiken
Ausgiebige Kritiken in der Presse zu den Konzerten der ersten Tour gibt es nicht, aber zur Nachfolgetour 1982 findet sich eine längere Beprechung in der DDR-Musikzeitschrift POP.
Der bereits erwähnte OLaf Zimmermann, damals Radiomoderator bei DT-64 zeigte sich darin beeindruckt: Von „purem, unverfälschtem Rock ’n‘ Roll und Rhythm and Blues, dargeboten mit großer Kraft und Intensität“ ist da die Rede und von „kraftvollen Coverversionen voller Intensität und Dynamik“. Weiter heißt es:
die Spielfreude der Musikanten übertrug sich binnen kürzester Zeit auf das Publikum. Das waren keines der Konzerte, in denen man sich einfach berieseln lässt… nein, das waren Rock ’n‘ Roll Konzerte par excellence, in denen ausgelassen mitgesungen, gewippt, geklatscht und natürlich getanzt wurde.“
„Wer Steve Gibbons in einem Konzert erlebt hat, wird mir zustimmen: was da von der Bühne kommt, voller Vitalität und Dynamik, ist Rock`n`Roll pur, ohne Kompromisse. Im Mittelpunkt des Geschehens Frontman und Sänger Steve Gibbons, mit großem instrumentalen Können auf Gitarre und Mundharmonika, enormer Ausstrahlung und einem kraftvollen Stimmtimbre“
Was wusste der Stasi?
Die meisten der damaligen Bandmitglieder wollten auch wissen, was der Stasi über sie recherchiert hatte und gaben den Autoren des am Ende dieses Berichts erwähnten Beitrags in der Zeitschrift Good Times Vollmacht zu einer Einsicht im Stasiarchiv.
Dort ist aber erstaunlicherweise nichts zu den Tourneen vorhanden. Das dürfte jedoch nicht daran liegen, dass die Band nicht überwacht worden wäre. Vor allem wenn man weiß, wie akribisch die Kurzauftritte von Udo Lindenberg und Harry Bellafontein Ostberlin zwei Jahre später überwacht wurden, wäre es mehr als erstaunlich, wenn man eine Hand voll britischer Rockmusiker zwei Wochen lang unbeobachtet durch die DDR ziehen hätte lassen.
Steve Gibbons erzählt, dass er damals mit einer Überwachung gerechnet hatte. Wie perfekt-perfid das System war, habe er allerdings erst richtig verstanden, als er im Jahr 2015 auf BBC zufällig „Das Leben der Anderen“ gesehen hatte. Wörtlich meint er dazu:
„Dieser Film hat mir die Augen geöffnet, auch wenn ich damals schon den Verdacht hatte, dass wir wahrscheinlich beobachtet werden. Aber das Ausmaß dieser Überwachungsstrategie überraschte mich.“
Und P.J. Wright erinnert sich an surreale Situation, die an Szenen aus einschlägigen Spionageklassikern des Kalten Krieges erinnern.
„Uns fielen drei bis vier Männer in den Hotellobbys auf , die sich bei der Arbeit abwechselten. Sie lasen Zeitungen, haben dabei aber nur sehr selten umgeblättert!“
Deshalb steht zu vermuten, dass die diesbezüglichen Akten entweder vernichtet wurden oder sich noch unter den Abermillionen Seiten noch nicht erschlossenen Archivmaterials befinden. Es besteht also noch eine gewisse Hoffnung, dass solche Informationen noch auftauchen.
Was bleibt nach mehr als 35 Jahren?
Erfolgreiches Experiment
Für Band und Organisatoren muss die Tour 1981 ein großer Erfolg gewesen sein. Dies bestätigt bereits die Einladung für eine weitere Tour im Folgejahr.
Geändertes line-up der SGB
Andererseits löste diese zweite DDR-Tour auch eine Änderung im line-up der Band, die bis heute fortwirkt. Trevor Burton, der damalige Leadgitarrist, teilte der Band unmittelbar vor der Abreise zur zweiten Tournee 1982 mit, dass er nicht noch einmal mit in die DDR kommen möchte und deshalb aus der Band aussteigt.
Deshalb musste der bisherige Rhythmusgitarrist, P.J. Wright, kurzfristig an die Sologitarre wechseln. Auch für Steve selbst ergab sich eine tiefgreifende Umstellung: War er, der spät erst mit dem Gitarrespiel angefangen hatte, bisher nur selten an der Rhythmusgitarre zu bewundern gewesen, musste er nun ständig ran, um die Besetzung mit zwei Gitarren aufrechtzuerhalten.
Menschliche Begegnungen
Spricht man mit den damals Beteiligten über die Tourneen hinter den Eisernen Vorhang, dann bekommt man den Eindruck, dass sie für beide Seiten etwas Besonderes waren. Auch merkt man, dass sich trotz Lebenssituationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in äußerst kurzer Zeit ein sehr guter persönlicher Kontakt entwickelt hatte.
Die gemeinsame Liebe zur Rock- und Bluesmusik dürfte dabei eine große Rolle gespielt haben. Sie überwand alle ideologischen Grenzen. Im Verlauf der Recherche zu einem Beitrag, der in der Zeitschift Good Times erschienen ist (s. u. am Ende des Beitrags) diesem Beitrag erinnerte sich Steve Gibbons ohne großes Nachdenken an die vollständigen Namen einiger der damaligen Tourbegleiter. Mit einem von ihnen traf er sich 33 Jahren nach der letzten Begegnung am Rande eines Konzertes in Suhl wieder.
Türöffner für andere
Auch wenn die genauen Hintergründe für die damalige Einladung und deren Auswirkungen auf die DDR-Kulturbürokratien immer noch im Dunkeln liegen, lässt sich festhalten, dass die erste Tournee der Steve Gibbons Band in die DDR 1981 offensichtlich auch das Eis für weitere westliche Rockbands gebrochen hat.
Bereits 1982 spielte Roger Chapman mit seinen Short List jenseits der Mauer und Helen Schneider durfte im selben Jahr als erste westliche Künstlerin im Palast der Republik auftreten.
Ab 1987 folgten dann die großen Namen wie Dylan, Springsteen, Santana und Cocker.
Ihre Konzerte fanden weitaus mehr Beachtung. Land und Leute näher gekommen ist jedoch die Steve Gibbons Band.
Hinweis: Über die DDR-Tourneen der Steve Gibbons Band 1981 und 192 ist unter dem Titel „Steve Gibbons: Türöffner Ost – aus Birmingham“ auch ein ausführlicher Beitrag, der vom Autor dieser Website und von Michael Vonau gemeinsam verfasst wurde, in der Zeitschrift 2 „GoodTimes – Music from the 60s to the 80s“ Nr. 5/2016 Oktober/November 2016 erschienen.
Hier geht es weiter, u.a. mit einem Ex-Beatle.
I was the boss of hungarian roadcrew in the SGB tour in1982 in DDR.
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