„Brum Rocked On!“ versetzt Leser zurück in die 1960er (2003)

Im Jahr 2003 erscheint mit „Brum Rocked On!“ der Nachfolgeband des erfolgreichen Buches „Brum Rocked!“ von Laurie Hornsby.

Im Fokus: 1963 bis 1969

Während die erste Band die Frühzeit der Birmingham Musikszene von der Mitte der 1950er bis zur Mitte der 1960er dokumentiert, erzählt dieses Buch in neun Kapiteln die Entwicklung in den Jahren 1963 und 1969. Dabei ist jedem Jahr ein eigenes Kapitel gewidmet. Hinzu kommt ein Einleitungs- und ein Schlusskapitel.

Steve Gibbons, die Steve Gibbons Band, The Dominettes,  The Ugly`s und The Balls bringen es im Register auf gut fünfzig Einträge. Hinzu kommen Informationen über Weggefährten und Bands wie Trevor Burton, Dave Pegg, Keith Smart und Danny Laine. Dadurch ist der Band, der auf das mehr als Doppelte seines Vorgängers angeschwollen ist, eine wertvolle Informationsquelle für alle, die sich für Steve Gibbons interessieren.

Umfangreich sind auch die Informationen über die sonstige, kaum überschaubare Musikszene in Birmingham.

Keith Smarts`abenteuerliche Reise in die Türkei

Besonders spannend liest sich der Bericht über die Reise der Gruppe Blaises, bei der der spätere Ugly Keith Smart am Schlagzeug saß, in die Türkei. Dort sollte man auf einen US-amerikanischen Truppen Stützpunkt spielen. Die Anreise erfolgte mit dem Zug und dem ganzen Band Equipment ab London Victoria nach Istanbul, von wo aus es weiter nach Adnan gehen sollte.

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Bei einem Zwischenstopp in Jugoslawien wurden jedoch die Instrumente und Verstärker versehentlich ausgeladen und die Band musste hilflos zusehen, wie die Gerätschaften auf dem Bahnsteig immer kleiner wurden, während der Zug wieder Fahrt in Richtung Istanbul aufnahm.

Mithilfe eines entsprechenden Taxifahrers in Istanbul schaffte man es schließlich, dass das Equipment nachgeschickt wurde. Mit einiger Verspätung ging es dann von Istanbul in einer kalten türkischen Januarnacht in einem alten Bus über das Gebirge weiter nach Adanan. Die Auftritte dort sehr erfolgreich, wobei den Musikern auffiel, dass die weißen GIs eher auf die von Dave Morgan gesungenen Lieder standen, während die afroamerikanischen die mit rauchiger Stimme von Brenda Bosworth dargeboten Interpretationen von amerikanischen Soul-Songs bevorzugten.

Ausblick in die 1970er

Die beiden Schlusskapitel (das über das Jahr 1969 und das Kapitel mit dem Fazit und Ausblick) reichen weit in das kommende Jahrzehnt hinein, da dort auch von Musikern die Rede ist, die als Mitglieder von Black Sabbath, Led Zeppelin, Electric Light Orchestra und der Fairport Convention die kommende Dekade musikalisch prägen sollten.

Der Band enthält fast 500 Fotos darunter auch einige Schmankerl. So ist Steve Gibbons in unterschiedlichen Inkarnationen zu sehen, einmal einheitlich mit den anderen Ugly`s in weißem Hemd und Weste (S. 79), dann leger vor dem über und über bekritzelten „Moodymobile“, (s. 107), später elegant mit breiter Krawatte, wiederum mit den – inzwischen etwas gereiften – Ugly`(S. 217), und schließlich reichlich düster mit der Urformation der Steve Gibbons Band (S.285).

Trevor Burton mit Gänsen, Queen mit Ozzy

Zu sehen gibt es  auch Trevor Burton mit zwei Gänsen unter dem Arm (S. 216), Roy Wood und Jeff Lynne beim Fußballspielen (S. 282)  sowie die Beatles, einmal mit Garry Day (S. 32) und ein andermal mit El Riot & the Rebels (S. 43). Auch der Queen begegnet man in Wort und Bild (S.287). U.a wird berichtet, dass sie mit Ozzy Osbourne in Schockstarre versetzte, als sie ihn nach der Golden Jubilee Celebration im Buckingham Palace ansprach.

Auf Buch folgt Revivalkonzert

Auch „Brum Rocked On!“ war schnell ausverkauft. Dies sollte nicht nur eine Neuauflage des Buches bewirken, sondern regte auch zu Überlegungen an, einige der Hauptakteure der Frühzeit des Rock und Beat in Birmingham wieder gemeinsam auf die Bühne zu bringen.

Aber bevor es soweit war, fand ein noch aufregenderes Konzert statt, bei dem zwei Rolling Stones und der frühere Gitarrist von Elvis Presley Steve Gibbons begleiteten und dieser – ob Sie es glauben oder nicht – für Paul McCartney einsprang. Mehr dazu finden Sie hier.

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