Im Jahre 1999 erschien ein Buch, in dem Steve Gibbons eine wichtige Rolle spielt: Die Rede ist von „Brum Rocked“ von Laurie Hornsby, in dem dieser die Anfangszeit der Rock- und Beat-Musik in Birmingham beschreibt.
Der Band enthält einen mitunter unsystematischen, aber angenehm zu lesenden Rückblick auf die Musikszene der 1950er und 1960er Jahre in „Brum“. Das Buch, einschließlich der vielen Fotografien von Musikern, Programmen und Eintrittskarten, nimmt einen direkt zurück in die damalige Zeit.
Die Internetseite „Brumbeat“ beschreibt das Buch unter anderem folgendermaßen:
At last! – a published work that deals exclusively with the influence that the early years of rock ’n‘ roll had on the development of the Birmingham music scene. Laurie Hornsby is a well known local historian in Birmingham and his recorded works such as The Brummagem Air and Any Road Up! are familiar to many as both fond and humorous recollections of what it meant to be a „Brummie“ in working class Birmingham./
Endlich! Ein veröffentlichtes Werk, das sich ausschließlich mit dem Einfluss befasst, den die frühen Jahre des Rock ’n‘ Roll auf die Entwicklung der Musikszene in Birmingham hatten. Laurie Hornsby ist ein bekannter Lokalhistoriker in Birmingham, und seine Hörbücher „Brummagan Air“ und „Any Road Up!“ sind vielen als liebevolle und humorvolle Erinnerungen daran bekannt, was es bedeutete, ein „Brummie“ im Birminghamer Arbeiterviertel zu sein.
Dann geht es weiter:
In Brum Rocked!, his first book, he has done a first-class job in telling the story of how Birmingham’s entry into the rock ’n‘ roll era would shape the lives of many of its citizens and eventually bring a lot of talent from the front rooms, church halls, and youth clubs, to the superstadiums of the world. ….
In „Brum Rocked!“, seinem ersten Buch, hat er erstklassige Arbeit geleistet, indem er die Geschichte erzählt, wie Birminghams Eintritt in die Rock-’n‘-Roll-Ära das Leben vieler seiner Bürger prägte und schließlich viele Talente aus den Vorzimmern, Kirchen und Jugendclubs in die Superstadien der Welt brachte würde. ….
The book covers an approximate 10 year period from the mid 1950’s with the first importation of rock ’n‘ roll from America, up until the mid 1960’s at the height of the British beat boom. Written in Laurie Hornsby’s characteristic style and humour, the book is full of recollections from those who participated in the Birmingham music scene and many who tell their own stories for the very first time…
Das Buch deckt einen Zeitraum von etwa zehn Jahren ab, von Mitte der 1950er Jahre mit dem ersten Import des Rock ’n‘ Roll aus Amerika bis zum Höhepunkt des britischen Beat-Booms Mitte der 1960er Jahre. Geschrieben in Laurie Hornsbys charakteristischem Stil und mit seinem Humor ist das Buch voll von Erinnerungen derjenigen, die Teil der Musikszene von Birmingham waren, und von denen viele zum war ersten Mal ihre eigenen Geschichten erzählen. …
Dann wir beklagt, dass „Brum“ musikalisch nicht den Stellenwert genießt, den es haben sollte:
Up until now, most of the groups and individuals who played a part in the making of the West Midlands music scene of that era have been virtually ignored unless they were in some way connected to a famous group, and even then, the information available about them was often incorrect or misleading. …
Bisher wurden die meisten Gruppen und Einzelpersonen, die an der Entstehung der damaligen Musikszene in den West Midlands beteiligt waren, praktisch ignoriert, wenn sie nicht in irgendeiner Weise mit einer berühmten Gruppe in Verbindung standen, und selbst dann waren die über sie verfügbaren Informationen oft falsch oder irreführend. …
There were places I remember
Beschrieben werden nicht nur Musikerkarrieren, sondern auch die Orte des Geschehens. Dazu heißt es auf „Brumbeat:
Brum Rocked! also documents the venues in and around Birmingham that provided a setting for so many of these groups. Some such as the Carlton Ballroom, the Golden Eagle Pub, and the Cedar Club which in my opinion, are of no less significance than Liverpool’s Cavern or London’s Marquee are mentioned, as well as many other local haunts that remain but distant memories today.
„Brum Rocked“ dokumentiert auch die Schauplätze in und um Birmingham, die den Rahmen für so viele dieser Gruppen bildeten. Einige wie der Carlton Ballroom, der Golden Eagle Pub und der Cedar Club, die meiner Meinung nach nicht weniger bedeutend sind als Liverpools Cavern oder das Marquee in London, werden ebenso erwähnt wie viele andere lokale Treffpunkte, die heute nur noch ferne Erinnerungen sind.
Und tatsächlich nimmt einen das Buch mit auf eine Zeitreise. Den Text ergänzen viele rare Fotos, nicht von Bands und locations, sondern auch von Eintrittskarten, Visitenkarten von Musikgruppen und Zeitungsschlagzeilen.
Mit „Brum Rocked!“ kann man deshalb so richtig schmöckern und in die damalige Zeit eintauchen: Alleine die Bilder sind die Anschaffung wert. Da ist Alexes Pye Stand, Bandbusse, halbakkustische Gitarren und zahllose Bandfotos.
Betont wird nicht nur die Bedeutung von Lonny Donegan, sondern auch diejenige von Gene Vincent (S. 16). Der stammte aus Glasgow. Und wenn jemand aus Glasgow es schaffen konnte, warum nicht jemand aus Birmingham ?
Unter den vielen Bildern finden sich auch solche mit einem sehr jungen Steve Gibbons als Gast von The Rocking Modernaires bei einer Veranstaltung im Margate Pier Ballroom (S. 55) oder mit den Dominettes im Scala in Wolverhampton (S. 74).
Man begegnet einem ebenfalls sehr jungen Chuck Berry, umringt von den The Rockin`Berries und einer lustig anzusehenende Band namens Robby Hood & the Merrimen (S. 101), die offensichtlich gerade aus dem Shearwood Forest entkommen ist.
Auch gibt es ein Gruppenfoto der fünf Gewinnerbands des Wettbewerbs von EMI (), neben einer ausführlichen Schilderung des damaligen Wettbewerbs (S. 115) und auch Tony Iommi und John „Ozzie“ Osborne, die mit Black Sabbath später eines der Aushängeschildern Birmingham werden sollten, werden erwähnt. Auch die Beziehungen zwischen Paul McCartney und Moody Blues werden näher erörtert (S. 126) und auf der folgenden Seite trifft man wieder „The Uglies“ (in dieser Schreibweise).
Besonders toll ist das von weit unten aufgenommene Foto von Buddy Holly, mit seinem berühmten Stratocaster in der Rückwärtsbeuge und seiner mindestens ebenso berühmt Brille im Gesicht – und dahinter die beeindruckenden Säulen der Birmingham Town Hall (S. 25). „It’s a Long Way to Tipperary“, aber auch von Lubbock, texas, nach Birmiingham, Midlands, ist es nicht sehr nahe!
Das Buch verkaufte sich so gut, dass Hornsby einen noch dickeren Nachfolgeband in Angriff nahm. Ein Erfolg also.
Damit nicht genug: Das Buch sollte, zusammen mit dem Nachfolgeband, Steve Gibbons und einigen anderen Veteranen der Brum-Szene einige Jahre später zusätzliche Auftritts- und Verdienstmöglichkeiten bescheren und es ermöglichen, dass das Publikum etliche der damaligen Musiker wieder gemeinsam auf der Bühne sehen und vor allem hören konnte. Davon später mehr.
Hier geht es weiter zur Übersicht über die 2000er Jahre.
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